Geschichte des Baseballs

Erstmals wurde im Jahr 1744 in England ein Spiel namens “base ball” erwähnt, welches wohl dieselben Wurzeln hatte wie das vor allem in England und in den ehemaligen britischen Kolonien verbreitete Cricket. 1846 wurden erstmals die Regeln und der Spielablauf so niedergeschrieben, wie sie auch heute noch größtenteils gültig sind. Allerdings haben sich einige Passagen seither dem Wandel der Zeit angepasst.

Vor dem Baseball

Bereits im alten Ägypten wurden Spiele gespielt, die eine Kombination aus Wurf- und Laufspiel darstellten. Ein Spiel mit Schläger und Ball, das dem Baseball ähnlich schien, wurde schon vor Christi Geburt erwähnt. Im 14. Jahrhundert entwickelten sich dann Spielformen, aus denen sich Cricket und auch Baseball entwickelten. Im deutschsprachigen Raum hat sich auch eine Spielform namens Brennball verbreitet, welche heute noch eine Rolle im Sportunterricht an diversen Schulen spielt.

Erste Vereine

1845 wurde in New York die erste Gründung eines Vereines dokumentiert. Die New York Knickerbockers erstellten auch eine Sammlung von regelähnlichen Dokumenten, anhand derer Zweifelsfälle verbindlich aufgelöst werden sollten. Bis 1884 durfte der Ball nur von unten geworfen werden. Seither darf der Ball von oben geworfen werden und bis 1893 wurde die Wurfdistanz auf die heute noch gültigen 18.43m erweitert. Das erste Spiel nach den heutigen Regeln wurde 1846 zwischen den New York Knickerbockers und den New York Nine ausgetragen. 1869 entstand mit den Cincinnati Red Stockings die erste Profimannschaft, welche unter dem Namen Cincinnati Reds noch heute Bestand hat.

National Leagues

In den Vereinigten Staaten begann sich das Spiel schnell zu verbreiten und 1876 gründeten Mannschaften aus acht Städten die National League. 1901 entwickelte sich als Konkurrenz dazu die American League. Diese Ligen haben heute noch Bestand und stellen heute die beiden Conferences der Major League Baseball (MLB) dar. Eine Konkurrenzsituation besteht in dem Sinne nicht mehr und es werden auch in der Qualifikation regelmäßig Spiele zwischen Teams beider Ligen ausgetragen.

Seit 1903 treten die Sieger der National League und der American League am Ende der Saison zur World Series an. Da die MLB im Baseball dermaßen dominant ist, gilt der Sieger der World Series auch als inoffizieller Weltmeister oder zumindest die im Moment beste Mannschaft der Welt. Die Bedeutung der World Series ist mit dem Super Bowl im American Football zu vergleichen.

Rassentrennung und Streiks

Bis 1947 war der Profi-Baseball strikt getrennt zwischen Weißen und Schwarzen. Jackie Robinson war der erste dunkelhäutige Spieler in einer Mannschaft einer Major League. Darauf erkannten die Clubbesitzer nach und nach, dass sie auch unter Schwarzen gute Talente finden konnten und bis Mitte der 1950er Jahre hatte sich diese Trennung völlig aufgelöst. In den letzten 30 Jahren sind vor allem viele Spieler aus Lateinamerika zu den MLB-Teams gestoßen.

1973 erkämpfte sich Andy Messersmith vor Gericht das Recht, seinen Club frei wählen zu dürfen und galt fortan als “free agent”. Dies öffnete für die Spieler den Arbeitsmarkt, nachdem sie zuvor nach dem Willen ihrer Clubbesitzer von einem Club zum anderen transferiert werden konnten. Versuche der Clubbesitzer, wieder die freie Kontrolle zu erlangen, mündeten seither wiederholt in Streiks.